Das Projekt „Tiroler Feueradler“
Der Anlass
Tiroler Gedenkjahr 2009: „Geschichte trifft Zukunft“
Lesungen des Alten Testamentes als Grundlage interkultureller und interreligiöser Feste in den Tiroler Ortschaften Reutte, Thiersee und Dölsach.
Die Schriften des Alten Testamentes entstanden im Kampf um Freiheit, gegen Unterdrückung durch Fremdherrschaft, und um im Exil und in der Gefangenschaft die Gesetze der Heimat nicht zu vergessen.
Selbst Andreas Hofer und seine Mitstreiter konnten in den dunkelsten Stunden ihres Kampfes noch auf die sprachlichen Modelle und Zukunftsverheißungen des Alten Testamentes zurückgreifen.
Dölsach begreift dieses sehr vielfältige Projekt als Chance für eine „geistige Dorferneuerung“, an der fast alle Gesellschaftsschichten und Vereine seit über einem Jahr teilnehmen.
Die Dölsacher Bergsteiger um Sepp Mayerl-Blasl und Peter Weingartner, die jährlich zu dieser Jahreszeit die traditionellen Bergfeuer anlässlich des Herz-Jesu-Gelöbnisses anzünden, beteiligen sich mit der Lichtinstallation „Feueradler“ am Projekt „Geschichte trifft Zukunft“.
Der Tiroler Feueradler wurde speziell für dieses Projekt konstruiert und ist wesentlicher Bestandteil der Festveranstaltung.
Motivation
Das gesamte Projekt „Geschichte trifft Zukunft“ steht unter dem Synonym FREI.
FREI bedeutet Schützen, Schonen, Gern haben, Lieben.
Der Adler als Tiroler Wappentier ist ein Symbol für Stärke und Freiheit. Diese Eigenschaften der freiheitsliebenden Tiroler sollten mit dieser künstlerischen Installation in ein besonderes Licht gerückt werden.
Symbolisch breitet der freiheitsliebende Adler seine Schwingen zum Schutz über das Land Tirol.
Das Projekt wurde von Tirolern für Tiroler anlässlich des Gedenkjahres 2009 geschaffen und spiegelt unser Freiheitsstreben wider. Es ist nicht für touristische Zwecke gedacht, weshalb keine finanziellen Zuwendungen seitens der touristischen Werbewirtschaft geflossen sind. Das Werk ist urheber- und bildrechtlich geschützt, die Verwendung von Bildern zu Werbezwecken ist dezidiert untersagt .
Projektbeschreibung
Im Sinne von „Geschichte trifft Zukunft“ haben wir uns entschlossen nicht die herkömmliche Methode der traditionellen Bergfeuer (Wachs, Öl, etc.) zu verwenden, sondern eine neue Technologie anzuwenden. Der Adler wird mit Hilfe von energiesparenden LED-Lichtern dargestellt, die sich nicht erhitzen und damit auch keine Gefährdung darstellen. Die ca. 260 Lichtpunkte werden nur durch ein funkgesteuertes, kleines Stromaggregat mit Energie versorgt.
ad) Genehmigungen:
Die Genehmigung des Grundeigentümers (Agrargemeinschaft), der zuständigen Gemeinde Lavant (als Baubehörde) wurden vor Projektbeginn eingeholt und liegen vor.
Die örtliche Jägerschaft, welche das Gebiet aus wildbiologischer Sicht wohl am besten kennt, hat ebenfalls ihr Einverständnis zur Errichtung des Projektes gegeben.
Weiters wurde von der Tiroler Landesregierung eine luftfahrtrechtliche Bewilligung mit den entsprechenden Kennzeichnungsmaßnahmen zur Errichtung des Projektes erteilt.
Ob weitere zusätzliche behördliche Bewilligungen aufgrund der temporären Installationsdauer und der unbedenklichen Bauart (keine Fundamente, kein Fixinstallation) notwendig sind, ist rechtlich auch unter Fachleuten nicht geklärt. Dies zeigt sich auch darin, dass von der örtlichen Bezirks- bzw. Landesbehörde bis heute weder ein ablehnender noch ein zustimmender naturschutzrechtlicher Bescheid erlassen wurde.
ad) Ornithologische Sicht
Aufgrund von geäußerten ornithologischen Bedenken wurde die ursprüngliche technische Ausführung stark abgeändert.
Folgende technische Maßnahmen wurden zum Schutz der Tiere durchgeführt:
Die Anzahl der verlegten Seile wurde im Vergleich zur ursprünglichen Planung halbiert.
Die Anzahl der Lichtpunkte wurde reduziert.
Zur besseren Sichtbarkeit für Vögel wurde bei jedem Lichtpunkt ein sich im Wind bewegender Reflektor montiert (vgl. Wildwarnreflektoren im Straßenverkehr).
Es wurden spezielle Kabel mit UV – absorbierendem Außenmantel verwendet. Diese UV-Absorber lassen die Kabel für Vogelaugen laut Fachliteratur und -experten bunt und damit als besonders sichtbar erscheinen. Diese neue Technologie (genannt Spinnennetz-Effekt) wird momentan bei transparenten und spiegelnden Scheiben gegen Vogelschlag erprobt.
Finanzierung
Hinter dem Projekt steht eine Gruppe von Bergsteigern und begeisterten Unterstützern aus Dölsach, die sich uneigennützig in den Dienst dieses nicht-kommerziellen Projekts zum Tiroler Jubiläumsjahr stellen. An die 2.000 Arbeitsstunden, großteils kostenlos und freiwillig geleistet, flossen bislang in das Projekt ein. Etliche Firmen haben mit Materialspenden zum Gelingen beigetragen. Die kolportierten Projektkosten von 100.000 sind viel zu hoch gegriffen. Da dem Projekt keine öffentlichen Gelder zugestanden wurden, konnten die Kosten im Zuge einer geänderten Planung und Redimensionierung auf voraussichtlich weniger als die Hälfte reduziert werden.
Das Gremium versucht, die entstehenden Kosten (Hubschrauberflug etc.) mit privaten Spendengeldern aufzutreiben. Erste Zusagen gibt es bereits und eine Baustein-Aktion wird in den kommenden Wochen lanciert. Wer das Projekt „Feueradler“ unterstützen möchte, kann dies unter der Konto-Nummer: 132.134 (Raika Dölsach, BLZ 36.373) tun.
In Sinne von „Geschichte trifft Zukunft“ und den dafür nötigen „FREI.RAUM“ lassen wir den Adler fliegen und leisten so unseren Beitrag zum Tiroler Gedenkjahr 1809-2009.
Das Projekt wird über seine Laufzeit hinweg auf der Internet-Seite www.feueradler.at begleitet, damit auch Tiroler im Ausland oder Gäste an dem Projekt teilhaben können.
Presseinformation
Gremium Feueradler
Kontaktperson: DI Peter Weingartner
Mail: info@feueradler.at
Dölsach, am 20.06.2009
Kommentare
Hi! Wirklich ein sehr beeindruckendes Projekt. Schade, dass es nicht dauerhaft installiert bleibt. Obwohl die Bergwelt ohne Beleuchtung natürlich auch extrem reizvoll ist.
Liebe Idealisten !
Gratuliere zum gelungenen Werk !
Liebe Grüße
Leo Gomig
Gratuliere. hervorragendes Werk aller Dölsacher. Ich hoffe der Adler darf bleiben und wir werde alles tun, damit dies geschieht und wir ihn ende August noch sehen werden.
Wahnsinnsidee, super Bilder!! Freuen uns jedesmal, wenn euer Adler wieder fliegt!
Ursula & Christian Profer
Hallo Osttirol
Auf unserem Kurzurlaub in der Nähe von Lienz konnten wir am schönen wolkenlosen 1.Augustabend den “Tiroler Adler” bewundern. Wir waren sehr begeistert von der grossartigen Idee und dem tollen Resultat. Es war ein wundervoller Anblick und er entschädigte uns für den entgangenen Nationalfeierteg zu Hause.
Yolanda und Albin aus der Schweiz.
Die Mitarbeiter der Volkstanzgruppe SEEBODEN konnten sich am 26. Oktober 2009 von derSchönheit des “Feueradlers” überzeugen. Eine beeindruckende Installation, die auch weiterhin bestehen bleiben sollte. Auch die Idee, die dahinter steht, ist großartig. Nochmals Gratulation, mit der Hoffnung, den Adler auch 2010 fliegen zu sehen.
wir bedanken uns für den letzten auftritt des feueradlers. es war ein wehmütiger aber großartiger abschied bzw. ein gelungener abschluss einer großartigen aktion, stilsicher und echt.
dolores, verena, emanuel, mar.